Ein Junge begegnet mit seinem Vater einem aufgepeitschten Mob. Schäumend vor Wut drischt die betrunkene Gruppe auf ein hilfloses, schwaches Pferd ein. Der Junge traut seinen Augen nicht: Wie kann es sein, dass diese Erwachsenen solche Lust an der Gewalt haben? Er tut alles, was in seiner kindlichen Macht steht, um die Meute zu stoppen. Er versucht, das Pferd zu beruhigen, zu schützen. Alles vergeblich. Er sucht Trost bei seinem Vater, er schluchzt und – er erwacht. Raskolnikow erwacht. Doch die Erschütterung, die der Traum verursacht hat, reicht nicht aus, um seine eigene Mordfantasie zu begraben.
Ausgehend von Dostojewkis berühmten und ergreifenden „Traum vom Pferdchen“ aus dem Roman „Schuld und Sühne“/“Verbrechen und Strafe“ untersucht diese Stückentwicklung die Themen Gewalt, Zivilcourage und Kindheitstraumata.
Aus Improvisationen und Recherche entsteht ein albtraumhafter Bilderreigen, der von der Romanfigur Raskolnikow bis in unsere Zeit reicht.